Für eine bessere Vorbereitung der Rehabilitation nach Beinamputation
Manfred-Roth-Stiftung spendet 40.000 Euro – Forschungsstiftung Medizin stockt auf 54.000 Euro auf
Eine Beinamputation lässt sich etwa bei schweren Durchblutungsstörungen und Diabetes mellitus nicht immer vermeiden, wobei die Zahl der Amputationen in den vergangenen Jahren aufgrund verbesserter Behandlungstechniken bei Gefäßerkrankungen zurückgegangen ist. Nach einer Amputation ist die frühe postoperative Rehabilitation zur Wiederherstellung der Mobilität von entscheidender Bedeutung. Die erste Phase der Rehabilitation beginnt schon unmittelbar nach dem operativen Eingriff, also noch während des stationären Aufenthalts. Ein Forschungsteam der Gefäßchirurgischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Werner Lang) des Universitätsklinikums Erlangen unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. Ulrich Rother will nun in der frühen postoperativen Phase nach einer Beinamputation virtuelle Realität (VR) für die Reha nutzen. Die Manfred-Roth-Stiftung unterstützt dieses Projekt mit einer Spende in Höhe von 40.000 Euro. Dank des Matching-Funds-Programms der Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen wird die Spendensumme auf insgesamt 54.000 Euro aufgestockt.
Bei der VR-unterstützten Rehabilitation tragen die Patientinnen und Patienten eine VR-Brille und absolvieren noch im Bett mit einem speziell für sie entwickelten Programm ein gezieltes Training: Die Reha soll bestimmte Muskelgruppen stärken und die Koordination verbessern. Die Übungsabläufe werden dabei spielerisch erlernt und sind individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt. Die Programme wurden von der Erlanger Arbeitsgruppe zusammen mit Fachärztinnen und -ärzten für Rehabilitative Medizin, mit Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie mit Betroffenen entwickelt. In der Praxis begibt sich die Patientin bzw. der Patient mithilfe einer VR-Brille und Sensoren in eine virtuelle, also künstlich geschaffene Umgebung und muss Bewegungs- und Koordinationsaufgaben erledigen. Dabei überwacht eine Therapeutin bzw. ein Therapeut die Übungen und korrigiert ggf. ihre Ausführung. „Dank der Spende bekommt unser Forschungsteam nun die Gelegenheit, die VR-gestützte Rehabilitation in der Forschung und der täglichen klinischen Praxis anzuwenden“, freut sich Prof. Lang.
Über die Manfred-Roth-Stiftung
Die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung unterstützt neben sozialen, kulturellen und bildungsfördernden Projekten auch die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Medizin. Die nach dem 2010 verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer der Handelskette Norma benannte Stiftung folgt damit den Vorgaben Manfred Roths, der schon zu Lebzeiten Projekte für das Gemeinwohl großzügig förderte.
Weitere Informationen:
PD Dr. Ulrich Rother